Der erste Anfall…..unser Haustier wird von Krämpfen geschüttelt, teilweise mit Bewusstseinsverlust. Oft geht unwillkürlich Kot und/oder Urin ab. Ein Moment, der uns in Panik versetzt.
Dabei ist Epilepsie bei Tieren gar nicht so selten.
Spontane Entladungen in ihrem Gehirn sind die Ursachen für dieses Gewitter im Kopf.
Auch wenn ich Tierheilpraktikerin bin, rate ich immer zuerst zum Tierarzt zu gehen. Er wird versuchen eine Ursache zu finden.
Es gibt epileptische Anfälle, die sind schlicht und einfach Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen, wie z. B.: Fehlfunktionen innerer Organe, Vergiftungen, Hirnhautentzündung, Tumore, Verletzungen, Stoffwechselerkrankungen und und und.
Da die Krankheit auch bei bestimmten Rassen gehäuft auftritt, wird vermutet, dass die Veranlagung für sie vererbt wird.
Epilepsie lässt sich in mehrere Formen unterteilen:
Da haben wir einmal die symptomatische Epilepsie.
Der Grund ist hier eine angeborene oder erworbene Hirnveränderung.
Es wird „symtomatisch“ genannt, weil es sich um das Symptom einer anderen Grunderkrankung handelt.
Dann gibt es die so genannte idiopathische Epilepsie.
Idiopathisch ist immer die Bezeichnung, wenn keine Ursache gefunden wird.
Arten der Anfälle:
Sogenannte generalisierte oder auch Grand Mal Anfälle sind die häufigsten.
Das sind auch die, bei denen wir sofort erkennen, dass es sich um einen Anfall handelt. Nach ein paar Minuten ist der Spuk aber wieder vorbei. Hier kommt es zu einer Entladung auf beide Gehirnhälften.
Treten aber mehrere Anfälle in kurzer Folge auf oder zieht sich ein Anfall über mehr als 20 Minuten hin, befindet sich Ihr Tier in einem sogenannten Status epilepticus. Hier ist die Lage sehr bedrohlich und Sie sollten sofort einen Tierarzt aufsuchen, da eine intensiv-medizinische Versorgung erforderlich ist.
Ihr Tierarzt hat Sie ggf. über die mögliche Gefahr eines Status epilepticus vorbereitet und ein Notfallmittel (bis zum Erreichen der Tierarztpraxis) ausgehändigt haben. Meist handelt es sich hier um Diazepam, besser bekannt als Valium.
Dann gibt es noch die fokalen / partiellen Anfälle.
Bei dieser Form bleiben viele Anfälle sogar unerkannt.
Hier zucken nur einzelne Muskelgruppen, oder ihr Tier sieht aus, als ob es nach unsichtbaren Fliegen schnappen würde. Oder es zeigt ein plötzliches Kauen oder Lecken und und und…
Hier beschränkt sich die Entladung im Gehirn auf nur einen Teil.
Komplexe fokale/partielle Anfälle:
Das Bewusstsein ist beeinträchtigt, die Pupillen sind erweitert, es zeigen sich Verhaltensstörungen, auch hier wieder z. B.: das Fliegen schnappen, Zucken nur einzelner Muskelgruppen (auch oft nur im Gesicht) usw…
Fokale / partielle und komplexe partielle Anfälle können beide in einen generalisierten oder auch Grand Mal übergehen.
Homöophatische Behandlung:
In meiner Praxis werde ich grundsätzlich nur Tiere aufnehmen, die bereits beim Tierarzt vorstellig waren um mögliche Ursachen auszuschließen.
Bereits verschriebene Medikamente werden nicht abgesetzt sondern in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt ggf. langsam reduziert.
Ihr Tierarzt wird im Vorfeld bereits ggf. über einen Zeitraum von 2-4 Wochen die Dosis des Medikamentes ermittelt haben.
Ich erstelle einen Behandlungsplan nach einer ausführlichen Anamnese nach der Klassischen Homöopathie. Homöopathische Akutmittel für den Bedarf werden jedoch von mir zusätzlich verschrieben.
Die Anamnese ist wichtig um evtl. auch Ursachen zu finden, wie z. B.: Impfungen, Gaben von chemischen Mitteln gegen Parasiten usw…
Wir Tierheilpraktiker „grasen“ natürlich zusätzlich andere Möglichkeiten wie ein Schulmediziner ab.
Auch ist es wichtig für die Verschreibung des geeigneten homöopathischen Mittels zu wissen, wie sich der Anfall zeigt. Kommt er eher aus dem Schlaf oder bricht das Tier plötzlich während der Bewegung zusammen? Wie ist der Zustand vor dem Anfall? Gibt es hier Auffälligkeiten? Wie ist der Zustand nach dem Anfall? Also die Erholungsphase?
Gut ist es, wenn Sie bereits im Vorfeld ein Epilepsie-Tagebuch geführt haben.